Die Welt um uns herum verändert sich aktuell nachhaltig, tiefgreifend und in einer atemberaubenden Geschwindigkeit. Veränderungsintelligenz(R) bedeutet, sich aktiv, verantwortlich und chancenorientiert im Rahmen der jeweiligen Möglichkeiten in die Gestaltung des Wandels einzubringen.

Ich erlebe in meiner Beratungspraxis dagegen oft, dass Menschen angesichts der komplexen und teilweise auch bedrohlich erscheinenden Veränderung der Welt zu der „Vogel-Strauß-Strategie" greifen, die Entwicklungen ausblenden und sich an ihren davon (noch) aktuell wenig betroffenen Alltag oder vereinfachende Antworten klammern.

Dies ist zwar menschlich verständlich, führt allerdings dazu, dass man sich der völligen Fremdsteuerung ausliefert, die weitere Gestaltung unserer Lebenswelt und den Umgang mit den die Welt fundamental verändernden neuen Möglichkeiten den kommerziellen Anbietern und Investoren der neuen Technologien überlässt. Da auch die Politik in weiten Teilen hier ein Vakuum entstehen lässt, keine ernsthafte Diskussion über sinnvolle Zukunftsbilder führt und nicht in eine angemessen umfassende Gestaltung der digitalen Welt einsteigt, können die kommerziellen Anbieter und Investoren seit geraumer Zeit wesentliche Fragestellungen der Menschheitsgeschichte weitgehend jenseits von öffentlichen Diskussionen und demokratischen Prozessen gestalten.

Kernfrage: Die Digitalisierung gestaltet die Welt und wer gestaltet die Digitalisierung? Noch verfügen wir Menschen über vielfältige potenzielle Entscheidungs- bzw. Gestaltungsfreiräume. Je länger wir diese nicht in der Breite der Gesellschaft aktiv nutzen, desto kleiner werden sie.

Da Ausgangspunkt für jedwede aktive und eigenverantwortliche Gestaltung unserer Zukunft die Transparenz über die Inhalte und Bedeutung des sich aktuell vollziehenden Wandels ist, nachfolgend ein Überblick über wesentliche Elemente. Digitaler Wandel bedeutet nämlich deutlich mehr als die Einführung von home office. Und auch wenn die Corona-Krise aktuell im Fokus steht, so sollte doch niemand die übrigen Themen des tiefgreifenden Wandels unserere Zeit aus den Augen verlieren. Es gilt vielmehr, sich aus der nahenden Rezession mit Antworten zur aktiven Gestaltung der Zukunft wieder herauszuarbeiten.

  • Automation gab es schon immer. Aber der Einsatz digitaler Roboter ermöglicht künftig viel weitreichendere Prozessautomatisierung als heute. Wiederholende und standardisierte Prozesse und Aufgaben, welche aktuell noch durch Menschen ausgeführt werden, könnten künftig komplett automatisiert werden. Robotic Process Automation ermöglicht die vollautomatische Abwicklung eines Prozesses, ohne dass ein Nutzer eine Nachbearbeitung durchführen muss. Es gibt Prognosen, die besagen, dass bis 2025 mehr Aufgaben bzw. Arbeitsstunden von Robotern erledigt werden als von Menschen.
  • Menschen können die ungeheuren Datenströme kaum mehr zu Wissen und Information verarbeiten und werden laut verschiedener Prognosen immer mehr auf Big Data und Algorithmen vertrauen. Algorithmen können in einer Sekunde mehr Daten verarbeiten als Menschen in einem Jahr. Intelligente Algorithmen finden zunehmend in Dienstleistungsberufen Einzug. Sogenannte Dataisten glauben, dass daher Datenverarbeitung vollständig Big Data und Computeralgorithmen mit ihren das menschliche Hirn weit übertreffenden Kapazitäten anvertraut werden sollten. Algorithmen werden vor diesem Hintergrund zunehmend auch in Entscheidungsprozesse eingebunden. So wurde beispielsweise bei einem in Hongkong ansässigen Unternehmen (Deep Knowledge Ventures) ein Algorithmus namens VITAL in den Vorstand berufen, um Investitionsempfehlungen zu geben. Es ist offen, in welchem Ausmaß Algorithmen künftig die Entscheidungen von Menschen übernehmen werden.
  • Die immense digitale Leistungsfähigkeit wird viele menschliche Berufsbilder radikal ändern oder ersetzen. So ersetzen beispielsweise Chatbots zunehmend menschliche Call Center Mitarbeiter, da sich mit Chatbots im Kundenservice Kosten sparen lassen und für den Endnutzer der Unterschied zwischen einem menschlichen Mitarbeiter und Künstliche Intelligenz im Kundendialog kaum noch bemerkbar ist – und Chatbots sogar eine schnellere und gezieltere Problemlösung versprechen. Zeitintensive Aufgaben und wiederholte Routinen in der Administration von Unternehmen werden zunehmend schneller, zuverlässiger und kostensparender von künstlicher Intelligenz übernommen. Anbieter von künstlicher Intelligenz versprechen nahezu grenzenlose Anwendungsmöglichkeiten. Aber auch andere Berufsgruppen, die heute in der öffentlichen Diskussion noch kaum im Fokus stehen, werden radikal verändert. Hier nur einige Beispiele: Digitale Lehrer in Form von interaktive Algorithmen, die Schülern die Lehrinhalte zugeschnitten auf den jeweiligen Persönlichkeitstyp vermitteln, sofort die Antworten überprüfen und Fehler auswerten. Der Berufsalltag von Anwälten wird sich durch Suchalgorithmen, die in viel kürzerer Zeit Präzedenzfälle, Urteile und Gesetzeslücken als der Mensch finden und auswerten, verändern. Das Programm Watson von IBM bietet zahlreiche Vorteile gegenüber menschlichen Ärzten: Es kann jede Information über alle Krankheiten, Medikamente, Forschungsergebnisse, medizinische Statistiken, die es jemals auf der Welt gab, speichern, täglich aktualisieren und sofort zur Verfügung stellen. Kombiniert mit der vollständigen Krankheitshistorie und dem Genom der Patienten bietet es zahlreiche Vorteile gegenüber Medizinern. In der Diagnostik gibt es verschiedene Experimente, in denen Computeralgorithmen zuverlässiger Krebs diagnostizieren als menschliche Ärzte.
  • Natürlich werden bis auf weiteres nicht alle menschlichen Ärzte, Anwälte, Lehrer verschwinden. Allerdings diskutieren bereits heute zahlreiche Autoren die Frage des Mehrwerts von Menschen im Vergleich zu Robotik und künstlicher Intelligenz. Eine These vieler Analysten ist, dass Aufgaben, die ein höheres Maß an Kreativität verlangen, erst einmal in menschlichen Händen bleiben. Allerdings gibt es hier auch bereits Entwicklungen, die aufzeigen, dass künstliche Intelligenz in hoher Qualität kreative Jobs erledigen kann, wie z.B. komponieren, dichten, schreiben, zeichnen. Eine weitere These ist, dass Menschen in bestimmten Bereichen immer noch von einem emphatischen Menschen auf der anderen Seite behandelt oder beraten werden wollen. Bei dieser Argumentation gilt es zu bedenken, dass andere Menschen z.B. Ärzte oder im Kundenservice nicht immer einfühlsam sind, sondern mal müde oder schlecht gelaunt sind oder aufgrund von Vorurteilen das Gegenüber nicht wertschätzend behandeln. Der Algorithmus am anderen Ende kann dagegen immer zuverlässiger den menschlichen Gefühlszustand analysieren und dann die Reaktion wählen, die dazu am stimmigsten ist. Der Algorithmus von Facebook kann so heute schon heute die Dispositionen und Persönlichkeit von Menschen besser einschätzen als Lebenspartner oder Eltern. Der Vormarsch der Pflegeroboter weist die Stimmen in die Schranken, die in sozialen Berufen eine Alleinstellung des Menschen gesehen hatten. Die Felder, die auch Experten für nicht ersetzbar durch Robotik oder Künstliche Intelligenz halten, schrumpfen kontinuierlich.
  • Die Zukunft der menschlichen Arbeit vorherzusagen war noch nie leicht, die revolutionären neuen Technologien machen es jedoch aktuell noch schwerer. Einen Anfang machte 2013 die Oxford Studie „The Future of Employment", in der die Forscher Frey und Osborne analysierten, mit welcher Wahrscheinlichkeit bestimmte Berufsgruppen in den kommenden 20 Jahren von Algorithmen übernommen werden. Sie schätzten ein, dass 27% der Arbeitsplätze in den USA stark gefährdet sind und führten für viele Berufsgruppen konkrete Gefährdungsparameter auf. Andere Zukunftsforscher halten das für zu pessimistisch und weisen darauf hin, dass schon mit der industriellen Revolution Ende des vorletzten Jahrhunderts die Menschen Angst davor hatten, dass die Mechanisierung zu massenhafter Arbeitslosigkeit führt und dies dann bekanntlich nicht eintrat, da neue Berufe entstanden und es weiterhin Tätigkeiten gab, die Menschen besser als Maschinen leisten konnten. Analog dazu verweisen diese Zukunftsforscher darauf, dass auch dieses Mal der Wegfall von Arbeitsplätzen durch das Entstehen von neuen Arbeitsplätzen kompensiert wird. Wieder andere Zukunftsforscher weisen auf Faktoren hin, die die aktuellen Veränderungen nicht vergleichbar mit den damaligen machen und daher dieses Mal die Gesetze der Vergangenheit nicht gelten.
  • Eine OECD Studie aus dem Jahr 2018 warnt davor, dass gerade Deutschland stärker betroffen sein wird als andere Industriestaaten und mit ca. 54 % bedrohter Arbeitsplätze über dem Durchschnitt der OECD-Mitgliedstaaten liegt. Die OECD rechnet aus, dass in 15 bis 20 Jahren ca. 18 % der Arbeitsplätze durch Roboter oder eine Software übernommen werden und sich ca. 36 % der Arbeitsplätze grundlegend ändern können. Fazit: Fest steht, dass sich in absehbarer Zeit die einzelnen Berufe stark verändern werden, viele Jobs mit einem hohen Maß an Routine und Standardisierung wegfallen und neue anspruchsvollere Jobs, die wir heute noch gar nicht kennen, entstehen werden. Als das wirksamste Mittel gegen den drohenden Jobverlust nennt die OECD: Bildung und lebenslanges Lernen. Ein Erfolgsrezept zum Erhalt der menschlichen Arbeitsfähigkeit wird es sein, wie gut der Einzelne an der Schnittstelle zu Robotik und KI zusammenarbeitet und welche menschlichen Fähigkeiten er hier für sich als gute Ergänzung erkennt und gezielt nutzt. Es gilt zudem, nicht nur persönlich sehr flexibel zu sein, sondern auch gut informiert, um sich frühzeitig immer wieder neu auszurichten und weiterzubilden. Es ist hier eine immense anstehende Herausforderung, Millionen von Beschäftigten – auch im fortgeschrittenen Alter – für neu entstehende Tätigkeiten und Berufsbilder fit zu machen.
  • Zukunftsforscher beschäftigen sich angesichts dieser Entwicklungen mit der Frage, was das für die Zukunft der menschlichen Arbeit generell und für künftige gesellschaftliche Entwicklungen bedeutet. Wenn tatsächlich mehr als die Hälfte aller Jobs in Deutschland wegfallen oder sich radikal verändern und sich parallel dazu weiterhin der demografische Wandel ebenso tiefgreifend vollzieht, stellen sich nicht nur persönliche Herausforderungen für die Betroffenen, sondern darüber hinaus eine große gesellschaftliche Aufgabe. Konzepte der Vergangenheit wie Kurzarbeit oder Lohnzurückhaltung biete keine Lösungen mehr. Die bestehenden Sozialsysteme werden in diesem Umfang keine Sicherheit bieten können. Da die Jobs, die neben Robotik und Künstlicher Intelligenz noch von Menschen übernommen werden, eine gute Ausbildung erfordern, stellt sich die Frage, wie Menschen sich beschäftigen und ein zufriedenes Leben führen werden, deren Fähigkeiten und Potenziale hierzu nicht reichen. Manche Philosophen beschreiben dazu aktuell die aus ihrer Sicht verlockende Chance zu einem Leben erfüllt von selbstbestimmtem Tun ohne den Zwang zur Erwerbstätigkeit. Wie auch immer: Es ist dringend erforderlich viel konsequenter und umfassender als bisher geschehen, neue ökonomische und gesellschaftliche Modelle zu diskutieren. Hier könnten sogar durch die Verknüpfung von digitaler Transformation und der ebenso erforderlichen ökologischen Transformation große Chancen realisiert werden. Aus dem Roman eines italienischen Adligen (Guiseppe Tomasi, Gattopardo), der die Zeit der tiefgreifenden Veränderungen durch die erste industrielle Revolution beschreibt, stammt folgendes Zitat, dass auch heute wieder gilt:  "Wenn wir wollen, dass alles so bleibt, wie es ist, dann ist es nötig, dass sich alles verändert."
  • Angesichts der vielfältigen bisherigen technologischen und gesellschaftlichen Umwälzungen in der Menschheitsgeschichte war eins jedoch bisher immer konstant: die Menschheit als solches. Auch dies ändern aktuelle Entwicklungen, die darauf abzielen den Menschen als solches weiterzuentwickeln (googeln Sie einfach mal Mensch2.0). So findet beispielsweise in der Medizin aktuell ein Paradigmenwechsel statt: Der Fokus der Forschung liegt nicht mehr allein auf dem Heilen, sondern auch dem „Verbessern" des Menschen. So wird mit Helmen experimentiert, die elektromagnetische Felder erzeugen, um bestimmte Gehirnaktivitäten zu hemmen oder zu stimulieren, um die kognitiven Fähigkeiten zu steigern, Entscheidungsprozesse zu beschleunigen oder die Konzentration auf bestimmte Aufgaben zu stärken. Andere suchen durch eine direkte Schnittstelle zwischen Gehirn und Computer (Brain-Computer-Interfaces BCI) Zugänge zu neuen Erfahrungen. Digitalisierung bedeutet nicht länger allein, dass der Mensch mit dem Computer gut zusammenarbeitet, sondern zunehmend rückt in der Forschung die Integration der Schnittstelle zwischen Gehirn und Computer, Nanoroboter oder künstlicher Intelligenz in den Fokus. Ins Hirn eingepflanzte Computerchips können bereits heute menschliche Emotionen regulieren. Elektroden im Hirn erhalten von einem winzigen Computer, der in die Brust implantiert wird, Befehle, die bestimmte Hirnregionen lähmen oder aktivieren und damit individuelle Gefühle steuern. Auch Bioingenieure entwickeln den Menschen so weiter, dass sie das biochemische Gleichgewicht verändern, Gehirnströme neu ausrichten etc. Die Entwicklung von sogenannten Cyborgs zielt darauf ab, unseren menschlichen Körper mit nicht-organischen Apparaten zu verschmelzen (z.B. mit künstlichen Augen, bionischen Händen oder Millionen von winzigen Nano-Robotern, die in unseren Blutbahnen unterwegs sind, um Probleme zu diagnostizieren und Schäden zu beheben). So wurden Menschen bereits Mikrochips in Hände eingepflanzt zum Speichern personalisierter Sicherheitsinformationen, um mit einer Handbewegung Türen zu öffnen und Kopiergeräte zu bedienen und künftig auch mit dieser Technik bezahlen zu können. Eine andere menschheitsverändernden Entwicklung ist der Transhumanismus. Sogenannte Transhumanisten in den USA arbeiten an der Unsterblichkeit des Menschen, wollen genoptimierte Menschen herstellen. Rund um das MIT in Cambridge arbeitet die Biotech-Szene an einer gentechnischen Revolution, um die Natur des Menschen entsprechend zu optimieren. Manche Ökonomen veröffentlichen sogar Thesen, dass nicht-optimierte Menschen langfristig nutzlos sein werden.

Damit möchte ich diesen Überblick abschließen, um zu verdeutlichen, dass ein Transformationsprozess gestartet ist, der die Welt radikal verändert und der uns Menschen künftig vor vielschichtige persönliche Veränderungsherausforderungen stellt. Angemessen wäre es, diese ganz schnell und mit viel Einsatz und Energie in der Breite der Gesellschaft anzugehen. Doch dies geschieht aktuell nach meiner Beobachtung aktuell noch viel zu unzureichend.

Warum?

Wie eingangs bereits skizziert können diese Entwicklungen persönliche Befürchtungen und Überforderungen auslösen, die dann zur „Vogel-Strauß-Strategie" führen. Darüber hinaus gibt es nach meiner Erfahrung allerdings noch andere Erklärungsansätze:

Ich erlebe in meinen Seminaren und der Beratung aktuell häufig, dass vielen Menschen die Dimension dieses Wandels nicht bewusst ist. Die meisten Beschäftigten gehen noch jeden Tag an einen Arbeitsplatz, bei dem im täglichen Erleben noch wenig dieser tiefgreifenden Veränderungen erlebbar ist oder sehen hier nur ein Puzzle-Stück und nicht das gesamte Ausmaß der Transformation bzw. das Big Picture. Dieser Gap dem alltäglichen Erleben und den bereits real in der Welt existierenden Veränderungen ist für mich ein Erklärungsansatz für die unangemessen geringe öffentliche Diskussion über die dringend anstehenden fundamentalen Gestaltungsfragen.

Viele Menschen sortieren zudem etliche der genannten Entwicklungen immer noch dem Science Fiction Genre zu und wollen nicht glauben, dass beispielsweise die direkte Schnittstelle zwischen Gehirn und Computer schon vielfach bei Menschen realisiert wurde. Daher ist es meiner Erfahrung nach erforderlich die Entwicklungen im Gesamtbild und anhand zahlreicher Praxisbeispiele aufzuzeigen.

Eine weitere Erklärung für die unangemessen Beteiligungslosigkeit so vieler Menschen in diesem epochalen Wandel liegt meiner Meinung nach in der grundsätzlichen Herausforderung von exponentiellen Entwicklungen für die Vorstellungskraft von uns Menschen. Exponentielle Zusammenhänge entsprechen typischerweise nicht unserer intuitiven Vorstellung. Wir sind von Natur aus trainiert und gewohnt, in linearen Zusammenhängen zu denken und auch zu planen.

Wenn man aber „lineares Denken" auf exponentielle Zusammenhänge anwendet, führt das typischerweise zu zwei Arten möglicher Fehleinschätzungen:

  • Die frühe Phase der exponentiellen Entwicklung ist langsamer als die lineare Erwartung. So kann aus anfangs überschießendem Optimismus Enttäuschung werden, wenn sich das Neue nicht so gut entwickelt wie erwartet. Möglicherweise führt dies zu dem Fehlurteil, das Neue als nicht erfolgreich abzuwerten (so wie viele Menschen dies aktuell noch mit den Fehlern in KI-Systemen machen).
  • Die späte Phase der exponentiellen Entwicklung ist extrem steiler als die lineare Erwartung. Das Ergebnis ist, das diejenigen, die die Entwicklungen zu lange nur beobachten und zu lange abwarten, bis sie selbst aktiv werden, dann überrollt werden und nicht mehr den Anschluss an die sich exponentiellen Veränderungen finden.

Die menschliche Herausforderung in den aktuellen exponentiellen Veränderungen ist es demnach, auch feine und dennoch fundamentale Veränderungssignale frühzeitig wahrzunehmen und schneller ins Handeln zu kommen - bevor der exponentiell schnelle Zug abgefahren ist.

Hier sehe ich (neben der Politik und anderen gesellschaftlichen Influencern) vor allem Berater und Führungskräfte in der Verantwortung, schnell das nötige Problembewusstsein zu schaffen. Denn Problembewusstsein korreliert mit Veränderungsbereitschaft. Und Veränderungsbereitschaft von Menschen ist die wesentliche Basis für den von der OECD geforderten Weiterentwicklungs- und Lernprozess der Beschäftigten und die aktive und verantwortliche Gestaltung unserer Zukunft.

Persönliche Veränderungsintelligenz ist künftig mehr denn je eine universelle Schlüsselkompetenz, um unsere Zukunft nicht nur erfolgreich zu meistern, sondern auch aktiv und verantwortlich zu gestalten. Dies erfordert, sich kontinuierlich über die aktuellen Entwicklungen zu informieren, chancenorientiert die Möglichkeiten zur Gestaltung zu suchen und den eigenen Gestaltungsspielraum – so klein er auch sein mag - aktiv und verantwortlich zu nutzen.

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Schlagworte zu diesem Artikel:
digitale Transformation, epochaler Wandel, Veränderungsintelligenz, Circle of Influence, Ermutigung

03.02.2020


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